Boxen - Kampsport

Shownotes

Hallo und herzlich willkommen zurück! Es ist eine große Herausforderung, während der Hauptarbeiten diese Shownotes zu gestalten, aber es ist uns wichtig, eine solide und stabile Grundlage für unsere Aussagen zu schaffen.

In diesem Zusammenhang haben wir erneut vorher intensiv recherchiert und auch Literaturquellen konsultiert, aus denen die Informationen zu den Unterschieden in der Organfunktion bei Kung Fu Kämpfern und Tai Chi Sportlern stammen. Diese Informationen finden sich beispielsweise im Buch "Das Taiji-Prinzip" von Jan Silverstorff. Es ist wichtig zu erwähnen, dass Taiji auch als Kampfkunst gilt und mindestens vier verschiedene Stile. Ich selbst habe das Buch gelesen.

Der klassische Yang Tai Chi, der im Westen bekannt ist, wird oft in Parks praktiziert und zeichnet sich durch langsame Übungen aus. Daneben gibt es auch schnelle Stile, bei denen Geschwindigkeit und Langsamkeit in perfekter Harmonie verschmelzen.

Hier eine Systematische Übersichtsarbeit:

Qigong and Tai Chi on Human Health: An Overview of Systematic Reviews

Zusammenfassung:

Qigong und Tai Chi sind traditionelle Methoden des körperlichen und mentalen Trainings sowie der Übungen in Ostasien. Ihre gesundheitsfördernden Wirkungen gegen verschiedene Krankheiten wurden bereits lange untersucht und waren Gegenstand zahlreicher klinischer Studien und systematischer Übersichtsarbeiten (SRs). Die vorliegende Studie hatte zum Ziel, alle veröffentlichten SRs zu Qigong und Tai Chi umfassend zu bewerten und die unterstützenden Beweise zusammenzufassen. Folgende Datenbanken wurden durchsucht: PubMed, Embase, Cochrane Library, China National Knowledge Infrastructure, Research Information Sharing Service und Korean Studies Information Service System. Die Auswahl- und Extraktionsprozesse wurden von zwei unabhängigen Gutachtern durchgeführt, und eine qualitative Synthese wurde durchgeführt. Es gab 58 SRs randomisierter kontrollierter Studien zu Qigong und Tai Chi. Es wurden viele Studien an Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verschiedenen Krebsarten sowie zahlreiche andere Studien durchgeführt, bei denen Mobilität, Lebensqualität, Blutfette und Blutdruck als Messgrößen verwendet wurden. Somit wurden Erfahrungen mit Qigong und Tai Chi bei verschiedenen Krankheiten und medizinischen Bedingungen gesammelt. Basierend auf den aktuellen Erkenntnissen zeigt die Anzahl der Veröffentlichungen von Artikeln im Zusammenhang mit Qigong und Tai Chi einen steigenden Trend, und die meisten wurden in China durchgeführt. Qigong und Tai Chi haben in verschiedenen Altersgruppen und Gesundheitszuständen positive Auswirkungen gezeigt, darunter die Senkung des Blutfettspiegels, die Reduzierung des Blutdrucks, die Förderung der Mobilität, die Verhinderung von Stürzen und die Verbesserung der Lebensqualität.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36266755/

Beim Boxen oder Kampfsport und anderen Sportarten, wie bereits erwähnt, besteht die Gefahr von akuten Komplikationen, die im schlimmsten Fall bis zur Demenz führen können.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dies nicht ausschließlich dem Boxsport zuzuschreiben ist, sondern vielmehr den Verletzungen, die durch Schläge auf den Kopf entstehen können. Diese Problematik wurde in der Regel im Profibereich beobachtet und ist weniger im Breitensport verbreitet. Dies stellt einen bedeutenden Unterschied dar. Dennoch ist Aufklärung unerlässlich. In diesem Zusammenhang möchten wir auf eine medizinische Übersichtsarbeit hinweisen, die sich mit den aktuellen Komplikationen und Spätfolgen im Boxsport auseinandersetzt. Boxing: Acute Complications and Late Sequelae, From Concussion to Dementia

Hier der Inhalt der Arbeit Hintergrund: Boxen hat in den letzten Jahren gesellschaftliche Akzeptanz und große Medienaufmerksamkeit erfahren. Dieser Aufstieg wurde nicht von einer entsprechenden medizinischen Diskussion über mögliche Komplikationen und Spätfolgen begleitet.

Methode: In dieser Übersicht werden selektiv aktuelle Arbeiten über die akuten, subakuten und chronisch-neuropsychiatrischen Folgen des Boxens zusammengefasst.

Ergebnisse: Die relevanteste akute Folge des Boxens ist der regelkonforme Knock-out, der neuropsychiatrisch einer Gehirnerschütterung entspricht. Die Zahl der dokumentierten akuten Todesfälle im Ring erscheint leicht rückläufig. Subakut ist nachzuweisen, dass neuropsychologische Defizite länger anhalten als subjektive Beschwerden. Molekulare Veränderungen belegen eine neuronale und astrogliale Schädigung, die mit Zahl und Härte der Schläge korreliert (Veränderungen von Gesamt-Tau, beta-Amyloid, „neurofilament light protein“, „glial fibrillary acidic protein“ und neuronenspezifischer Enolase). Das Risiko einer Boxerdemenz („dementia pugilistica“) als Spätfolge chronischer Hirntraumata hängt mit der Karrieredauer und den Nehmerqualitäten eines Boxers zusammen. Es gibt Gemeinsamkeiten zur Alzheimer-Demenz, wie zum Beispiel eine Risikosteigerung durch ApoE4-Polymorphismus oder die beta-Amyloid-Plaquepathologie, und Unterschiede, wie etwa eine stärker ausgeprägte Tau-Pathologie.

Schlussfolgerungen: Schutzmaßnahmen im Amateurbereich haben die Verletzungsrisiken bei Boxkämpfen deutlich verringert, konnten sie aber nicht vollkommen beseitigen. Angesichts der bekannten Risiken und Mechanismen, die zu einer kurz- und langfristigen zerebralen Leistungsminderung führen, sind auch im professionellen Boxbereich geeignete Vorkehrungen denkbar. Möglicherweise verliert diese Sportart dadurch einen Teil ihres problematischen Reizes.

Quelle: Dtsch Arztebl Int 2010; 107(47): 835-9; DOI: 10.3238/arztebl.2010.0835

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.